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Inklusion gedeiht im Gartenbau

Für Wolther und Baur in Laupheim arbeiten Menschen mit und ohne Handicap 

Inklusion ist ein großes Thema. Bei Wolther und Baur wird sie seit fünf Jahren gelebt. Der mittelständische Betrieb für Garten- und Landschaftsbau beschäftigt Menschen mit und ohne Handicap. Jochen Niederwieser sägt Pflastersteine, Martin Rettich verlegt sie auf der Dachterrasse. Im brach liegenden Garten des neuen Hauses bewegt Jürgen Baisch mit dem Radlader Lehm und Humus. „Dafür bist zu blöd“, habe man zu ihm gesagt, als er gerade die Förderschule hinter sich hatte. Das hat der heute 38-Jährige aus Barabein nicht auf sich sitzen lassen. In einem Biberacher Betrieb hat er die Ausbildung zum Gartenbaufachwerker gemacht und auch geschafft. Mit seinem Traktorführerschein darf er nun den Radlader bei Wolther und Baur bewegen, aber auch ein kleines Auto, mit dem er bei Höchstgeschwindigkeit 50 Kilometer pro Stunde seit knapp einem Jahr täglich in den Laupheimer Vorholzweg zur Arbeit kommt. Darauf ist er besonders stolz. Jochen Niederwieser, seit vier Jahren bei Wolther und Baur, „ist absolut auf zack“, sagt Patrick Wolther, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Gartenbau sowie Chef des 33-Jährigen. Das einzige Handicap des Laupheimers sind seine schlechten Augen. Martin Rettich, 23 Jahre, seit fünf Jahren im Betrieb, kennt sich mit dem Bagger aus und findet Pflastern spannend, „da kann ich am meisten lernen".

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